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Day 48 - DER ENGEL VON ANDRATX

ÜBER FELIZ ANIMAL UND DIE TIERSCHÜTZERIN HELGA HENRICHS Helden erkennt man nicht an ihren roten Umhängen oder weil sie mit ihren Blicken einen ganzen Planeten in seiner Umlaufbahn umkehren können. Helden leben im Verborgenen unter uns und leisten Großartiges.

In den Hügeln von Andratx, am Ende einer unausgebauten Straße, befand ich mich plötzlich an einem Ort, den man hier nicht erwartet: das Feliz Animal, ein großzügiges Areal und das Heim von 150 Tieren. Auf der schattigen Terrasse befindet sich die Katzenbabystation. Winzig kleine Kätzchen erholen sich in einem großen, liebevoll ausgestatteten freien Gehege von der Tortur der Vergangenheit. Die geräumigen Gitterboxen sind liebevoll mit Kuscheltieren, Hängematten und Spielzeug ausgestattet und erinnern an kleine Kinderzimmer. Ein ganzer Wurf Katzen wurde in einem Karton bei 40 Grad ausgesetzt und kam hier fast leblos an; jetzt toben sie fröhlich und spielen.

Es gibt alle möglichen Tiere. Welpen, ausgewachsene Hunde, Katzen, Esel, Pferde, eine sehr hässliche Stummente und sogar eine Pfauenfamilie laufen mir hier über den Weg. Sie leben alle an diesem wunderbaren Ort und warten auf ein neues Zuhause oder einen Paten.

Als ich mich mit drei anderen Besuchern mit Helga Hendrichs auf dem Parkplatz in Andratx traf, fuhr unangemeldet eine Dame vorbei, hielt das Auto kurz an und übergab Helga eine Box mit zwei ausgehungerten, schmutzigen Kätzchen. Helga stellte keine Fragen, nahm die Tiere mit und versorgte sie sofort, säuberte sie und teilte ihnen einen Platz in der Katzenbabystation zu.

Es herrscht so viel Ruhe in auf dem Grundstück von Feliz Animal. Es sieht alles so selbstverständlich aus. Wir spielen mit einem Wurf fröhlicher Welpen in einem sehr großen Gehege. Alles ist so sauber und ordentlich als würde eine Zauberhand für Ruhe und Ordnung sorgen.

Was so leicht und selbstverständlich aussieht, ist das Werk von HELGA HENRICHS. Eine faszinierende Frau mit wachem Verstand und einem ausgeprägten Organisationstalent. Sie zeigt uns das Grundstück und entschuldigt sich immer wieder, dass sie ans Telefon gehen muss, denn einer der Hunde würde gerade operiert.

Am Ende der Tour unter einem schattigen Baum sehen wir kleine Holzkreuze mit Namen drauf. Es sind diejenigen, die uns verließen, erzählt uns Helga. Diejenigen, die über die Regenbogenbrücke gegangen sind.

Helga Henrichs und ihr Werk sind eine Geschichte von Selbstlosigkeit und Aufopferung. Für die Rettung der Tiere stellt sie ihr Zuhause zur Verfügung und opfert jede Minute ihrer Zeit. Sie kämpft für ein neues Zuhause für gerettete Tiere, sie kämpft für Spenden, für Medizin, Futter, Katzenstreu. Doch das alles sieht man ihr nicht an. Sie lächelt, bedankt sich für unseren Besuch und gibt uns eine Flasche Wasser mit, denn draußen sind es immerhin 39 Grad.

Es war mir eine große Ehre, Helga Henrichs kennen zu lernen. Ich verbeuge mich vor ihrem Engagement und ihrem großen Herz. Es soll in der Welt für alles Schlechte etwas Gutes geben, ein Ying und ein Yang, Licht und Schatten, ein ständiger Ausgleich, so dass ein Gleichgewicht entsteht. Helga zahlt Tribut für die Ungerechtigkeit der Menschen, die Tiere einfach aussetzen oder misshandeln, und führt Licht und Hoffnung herbei.

Vielen Dank dafür.

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